Ein Haus wie in alten Zeiten: Baustoff Lehm

Wer kennt sie nicht, die wunderschönen Fachwerkhäuser in skandinavischen Örtchen oder englischen Gässchen. Diese Häuser mit ihren charakteristischen Holzbalken und der rustikal anmutenden Fassade haben unbestritten ihren ganz eigenen Charme. Doch woraus sind diese Häuser eigentlich erbaut? Nicht jeder weiß es, doch neben dem leicht erkennbaren Baustoff Holz bestehen die berühmten Fachwerkhäuser hauptsächlich aus einem ur alten Baumaterial: Lehm. Seit der Antike ein äußerst beliebter Werkstoff, hat Lehm an verschiedensten Orten und in den unterschiedlichsten Kulturen der Welt einen recht bedeutenden Stellenwert. Neben den berühmten Tonfiguren, gehören auch verschiedenste Gefäße aus diesem Bestandteil des Lehms zu den bekanntesten Produkten aus Lehm, man denke nur an Schalen, Töpfe und Karaffen. Heute findet man bei uns nur noch selten neu erbaute Häuser aus Lehm. Doch eigentlich ist es schade um diesen wunderbaren Baustoff mit seinen vielen Vorteilen – so hat sich mittlerweile eine kleine Fangemeinde für das gute alte Lehmhaus entwickelt.

Was ist das Besondere am Baustoff Lehm?

Lehm hat nicht ohne Grund eine facettenreiche Vergangenheit als beliebter Baustoff. Denn vor allem seine unkomplizierte Anwendung ist ein großer Vorteil dieses Baustoffes. Lehm gilt nämlich als außerordentlich flexibles sowie effizientes Baumaterial. Beim Lehmbau fällt nur wenig Schutt an, die Schadstoffe sind in wesentlich geringerer Zahl beim Prozess des Bauens vertreten und auch die Wiederverwendung bereits verbauten Lehms ist sehr unkompliziert. Zumeist genügt allein die Zugabe von Wasser um bereits verarbeiteten Lehm wieder zu einem optimal verwendbaren Werkstoff zu machen. Das sind schon einige Vorteile. Allerdings ist Lehm nicht nur wegen dieser positiven Eigenschaften umweltfreundlicher als andere Baumittel. Auch sein dichtes Vorkommen ist ein Pluspunkt, vor allem für die Umwelt. Denn dadurch, dass man Lehm in vielen Teilen der Welt abbauen kann, muss es nur selten über weite Strecken angeliefert werden – die wenig umweltfreundlichen Transportwege entfallen dadurch.

Lehm ist gesund

Wer ein Lehmhaus
bauen
, der tut damit allerdings nicht nur der Umwelt sondern auch seiner eigenen, persönlichen Gesundheit einen Gefallen. Lehm ist nämlich bekannt dafür, dass es als Baustoff für eine optimale Luftfeuchtigkeit sorgt. In vielen herkömmlichen, modernen Bauten ist diese hingegen alles andere als gesundheitsfreundlich, da sie oft zu gering ist. Der „trockenen“ Luft muss dann häufig durch spezielle Luftbefeuchtungs- Geräte entgegen gewirkt werden, damit die negativen Folgen wie Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten vermieden werden können. Daher findet man vor allem in Bürokomplexen häufig diese Art von Luftbefeuchtern. Mit dem Lehmhaus hat man zumindest in den eigenen vier Wänden eine ideale Luftfeuchtigkeit – ganz ohne Luftbefeuchter. Neben diesem wichtigen Aspekt, soll hier auch der Vorteil von Lehmhäusern für Allergiker Erwähnung finden. In Lehmhäusern haben es vor allem jene Menschen leichter, die mit der lästigen, aber weit verbreiteten Staub- Allergie zu kämpfen haben. Denn in der Regel entsteht in einem Lehmbau viel weniger Staub als bei Beton- oder Ziegelbauten.